Frog Bikes City - im Alltag getestet

Veröffentlicht: 13 Apr, 2023
in: Fahrräder, Kinderfahrräder, Marken, Ratgeber

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Vor ein paar Monaten hat der Kinderfahrradfinder eine Email von Frogbikes erhalten. Ob ich deren damals noch relativ neue "City"-Serie testen möchte. Natürlich war ich interessiert - denn die Modelle versprechen nicht nur leicht, sondern auch besonders alltagstauglich zu sein (Gepäckträger, fest verschraubte Schutzbleche, tiefer Einstieg). Allerdings fehlte mir für einen richtigen Test ein passendes Kind - denn meine Tochter ist mittlerweile genauso groß wie ich. Und so fragte ich meinen Freund Hagen (Global BikeArt Gallery), ob sein Nachwuchs ein Frog City haben möchte und ich dann einen Erfahrungsbericht für den Blog bekommen kann. Klar wollte er. Und hier ist nun sein Bericht nach drei (Winter-)Monaten mit dem Frog City 53.

Schöne Bescherung! Unter unserem Baum standen letztes Weihnachten drei Fahrräder für unsere drei Kinder. Unter anderem ein Frogbike City 53.

Das Fahrrad kam fast fertig montiert an. Ich hatte lediglich den Sattel, Pedale und Speichenrückstrahler zu montieren und den Lenker gerade zu stellen. Der Reifendruck stimmte, Die Bremsen und die Schaltung waren gut eingestellt und alle Verschraubungen waren gut angezogen. (An dieser Stelle dennoch der Tipp, unbedingt bei jedem Neurad im Haus, alle Schrauben nach 1-2 Wochen nochmals zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzuziehen.)

Es lag auch eine Anleitung bei, die ich aber ehrlich gesagt gar nicht konsultiert habe. Für Eltern, die weniger an Fahrrädern schrauben, als ich, ist sie aber sicher hilfreich.

Alles in allem hat die Montage 15 Minuten gedauert. Den ursprünglichen Plan, das Rad unaufgebaut unter den Baum zu legen, und es mit unserem 5-jährigen Eddie zusammen zu montieren, wurde mir zum Glück von meiner Frau ausgeredet. Denn als nun dieses schwarz-glänzende und voll ausgestattete Kinderrad mit zwei Bremshebeln am Lenker, Gangschaltung, Gepäckträger und Schutzblechen dort stand gab es kein Halten mehr! Eddie schnappte sich das Rad sofort, ignorierte alle anderen Päckchen, zog sich an und fuhr im Garten hin und her und rundherum. Und seitdem fast jeden Tag.

Fahrradfahren hatte Eddie erst einige Wochen zuvor auf einem alten, schweren und eher ungeeigneten Kinderrad mit Rücktrittbremse, das bei meinen Eltern irgendwie die Jahrzehnte überdauert hatte. Doch der Umstieg von Rücktritt auf Handbremsen fiel absolut nicht schwer - die kleinen Bremshebel sind für Kinderhände gut erreich- und bedienbar- und überhaupt hatte er das neue Rad gleich sicher im Griff, denn Geometrie und daraus resultierend Sitzposition sind beim Frog absolut stimmig. Und auch der Tiefeinstieg, der das Auf- und Absteigen vereinfacht und das sehr niedrige Gewicht von unter 9 kg tragen zum guten Handling und Sicherheitsgefühl bei.

Seine beiden jüngeren Brüder waren nicht ganz so schnell wie Eddy - also ging ich zu ihm raus und wir fuhren eine kleine 3,5km Runde auf dem Berlin-Kopenhagen-Radweg, welcher direkt vor unserer Tür in Fürstenberg/Havel vorbeiführt.

Inzwischen haben wir eine Lenkertasche für Snacks, Taschenmesser, Kompass, etc. angebaut und eine kleine Gepäcktasche besorgt, die nun an seinem Gepäckträger hängt und in der er seine 'Schätze' verstauen kann die er unterwegs oft sammelt (Ortlieb Backroller passt). Auch für den täglich Weg zum Kindergarten ist das super. Diesen legt er auch bei fast jedem Wetter und bei jeder Temperatur gerne mit dem neuen Rad zurück. Die Schutzbleche, die seit Weihnachten absolut fest sitzen und nicht klappern und der gute Kettenschutz machen das Frog wetterfest.

Wie man einen Fahrradhelm richtig aufsetzt, sollten wir allerdings noch etwas üben.

Kritikpunkte aus meiner Elternsicht sind die Reifen, die zwar gut dämpfen aber sehr wenig Profil haben und auf Waldwegen und Schnee/Matsch recht rutschig reagieren. Da wünschte ich mir etwas mehr Grip. Auch die Übersetzung könnte etwas höher sein. Auf dem kleinsten Ritzel hat Eddie noch immer eine recht hohe Trittfrequenz und ist oft genervt dass er nicht schneller Vorwärts kommt. [Anmerkung Kinderfahrradfinder: Das Frog hat ein Kettenblatt mit 32 Zähnen, was bei 20" Kinderrädern mehr oder weniger Standard ist. Das 20" woom 4 hat sogar ein KB mit nur 28 Zähnen. Dieser Kritikpunkt ist hier also sehr subjektiv und würde andere Hersteller genauso treffen.]
Und was bei einem ansonsten voll ausgestatteten City-Rad natürlich schön wäre, wäre wenn Beleuchtung gleich dabei gewesen wäre. Optimalerweise mit Nabendynamo. Gut - so kann man sich ein Lampenmodell frei aussuchen und Akkulampen sind ja mittlerweile nach StVZO auch erlaubt. Aber ein Nabendynamo wäre an so einem Rad stimmiger.

Unterm Strich bin ich mit dem Frog City 53 aber absolut zufrieden - und Eddie glücklich. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam noch einige schöne Touren erleben werden, bevor wir es dann an unsere beiden Jüngeren durchreichen.

Die weiteren Räder unter dem Baum waren übrigens ein Laufrad und ein PUKY-LS-PRO 16", das ich gebraucht erstanden hatte. Im Prinzip auch ein leichtes und schönes Rad. Leider mit sehr langem Radstand, so dass es recht unagil und nicht so gut zu steuern ist. Inzwischen habe ich aber erfahren, dass PUKY hier schon vor einigen Jahren nachgebessert hat und aktuelle LS-PRO kürzer sind. Aber ich habe wohl noch ein altes Modell erwischt.

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